BRK_Plus_25-3

Mitstreiter*innen erwünscht! Auf dem Einkaufszettel stand »Einmachzucker«. Im Garten wollten die Früchte und Beeren geerntet werden – wenn auch nicht von mir, das war und ist Angelegenheit meiner Frau. Aber Marmeladen und Gelees daraus zuzubereiten, das habe ich inzwischen drauf. Und passende Etiketten gibt’s dazu auch. Und wenn ich so am Herd stehe, fallen mir ganz viele Geschichten ein. Als Kochshows noch nicht die Fernsehkanäle überschwemmten, bereitete der französische Sternekoch Paul Bocuse (1926 – 2018) vor der Kamera ein coq au vin zu. Er öffnete eine Flasche Rotwein, goß den Wein in den Topf, meinte, es sei noch nicht genug und öffnete eine zweite Flasche. Davon goß er einen kleinen Schluck zum Huhn und meinte, der Rest sei für den Koch und leerte die Flasche vor laufender Kamera im Studio. Oder: Als sich der Bayerische Jugendring Ende der 80er/Anfang der 90er erstmals mit dem Thema Gleichberechtigung befasste und in einem Gespräch mit den jugendpolitischen Sprecher*innen der im bayerischen Landtag vertreten Parteien der damalige Präsident des Erntezeit BJR, Dr. Robert Sauter (dessen persönlicher Referent ich nahezu ein Jahrzehnt bis 1995 war), anmerkte, er könne kochen (und das konnte er zudem wirklich gut), häkeln und stricken, stand Margarete Bause von den Grünen mit ihrer roten welligen Haarmähne auf, verschränkte die Arme und fragte: »Sind Sie noch zu haben?«. Mein Chef, der selten aus der Fassung zu bringen war, war kurz sprachlos, bevor er die Frage verneinte. Wenn ich koche, und das mache ich nahezu täglich, greife ich gerne auf das Kochbuch »Meine Kunst in Küche und Restaurant« von Alfred Walterspiel zurück (erschienen 1981). Alfred Walterspiel (1881 – 1960) gründete 1909 das Hotel Atlantic in Hamburg – in dem heute Udo Lindenberg lebt – und von 1925 bis vor seinem Tod leitete er das Hotel Vier Jahreszeiten in München. Aber irgendwann bekomme ich dann von meiner Frau zu hören: »Mach doch mal wieder was Einfaches.« Gemeint sind damit meist Kartoffeln in jedweder Zubereitungsart. Täglich einen guten Appetit wünscht Ihnen Hans Schrödinger Redakteur Die Erde rebelliert, das ist zumindest mein Eindruck. Dürre, Rekordtemperaturen und Extremniederschläge. Unwetter in Deutschland umfassen eine Vielzahl von Phänomenen wie Stürme, Hochwasser, Hitzewellen, Dürren und Starkregen. Diese Ereignisse haben in den letzten Jahren häufiger und intensiver stattgefunden. Die Zunahme von heißen Tagen sorgt auch in Deutschland für eine steigende Zahl an Hitzetoten. All das beunruhigt mich in den verbleibenden Tagen meines Restlebens. Angebracht wäre ein sorgsamerer und nachhaltiger Umgang mit unserer Erde, denn es gibt für sie keinen Plan B. Ich persönlich habe für mich entschieden, meine geliebte Insel Kreta nicht mehr zu besuchen. Nicht die Einwohnerproteste gegen den »Overtourism«, nicht die zunehmende Wasserknappheit (man sollte das Wasser besser den Olivenbäumen, statt den Hotelpools zukommen lassen), sondern eben der Umgang mit der »Mutter« Erde. 0,7 Tonnen CO2 verursacht ein Flug (hin und zurück) pro Mitfliegendem. So viel CO2 sollte eine Person maximal pro Jahr verursachen, um den Klimawandel aufzuhalten: 0,6 t CO2 (Umweltbundesamt Stand 2020). So viel CO2 verursacht eine Person in der EU durchschnittlich in einem Jahr: 7,2 t CO2 (Bundesamt für Umwelt Stand: 11.04.2023). Glauben Sie mir, ich bin kein »Öko«, aber im Interesse meiner beiden Kinder und möglicher Enkel möchte ich dazu beitragen, die eh schon geschädigte Schöpfung zu bewahren. Mitstreiter*innen erwünscht! Hans Schrödinger Redakteur Zitate »Der Mensch erfand die Atombombe, doch keine Maus der Welt würde eine Mausfalle konstruieren.« »Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius null. Und das nennen sie ihren Standpunkt.« Albert Einstein (1879 – 1955), Nobelpreisträger und Physiker, der mit seinen Forschungen den Weg zum Bau der Atombombe ebnete. Etwas, das er sein Leben lang bedauerte. »Erfahrungen vererben sich nicht, jeder muss sie alleine machen.« Kurt Tucholsky (1890 – 1935) Deutscher Schriftsteller »Die besten Ärzte der Welt sind Dr. Essen, Dr. Ruhe und Dr. Fröhlich.« Jonathan Swift (1667 – 1754) Irischer Schriftsteller 20 MEINUNG

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